Leichter Schneefall im Studio

Fotografie

Am Samstag arbeiten macht Spass. Zumindest, wenn man man mit coolen Leuten zusammenarbeiten darf. Das war letzte Woche der Fall: Visagistin Steffi schminkte das Model „Celéstine“ und ihr Freund Marco unterstützte mich tatkräftig. Sei dies nun als Reflektor- oder Ventilatorhalter oder dann beim Aufbau des Schlafzimmers mitten im Studio, ihm wurde trotz dem mehrstündigen Shooting nicht langweilig.

Doch der Reihe nach: Passend zur anbrechenden Jahreszeit wollte ich ein paar Portraits fotografieren, auf denen das Model in einem Wintermantel gehüllt ist. Ziel war es, im Photoshop dann den Hintergrund zu ändern (Wolken) und einen Schneesturm rein zu zaubern. Der Lichtaufbau war relativ einfach: Zwei Blitze (Striplights) von hinten, eine Octabox von vorne und das ganze vor weissem Hintergrund. Da der Hintergrund nur wenig Licht abbekam, wurde er schön gleichmässig grau (s. mittleres Bild unten). Dieses Grau passte dann auch zu den Wolken, was die Freistellung in Photoshop sehr erleichterte.

Bei der Postproduktion habe ich dann folgendes gelernt:

  • Die Beautyretusche ist wesentlich einfacher, wenn der „Schnee“ auf einer eigenen Ebene liegt, als wenn der Schnee im Studio produziert wird (Schneemaschine)
  • Die Flocken wirken sehr klein, wenn es sich um ein Portrait handelt. Bei Landschaftsbildern sähe der Schnee wohl realistischer aus

Hier noch eine Kurzanleitung zum Schnee:

  • neue Ebene erstellen, mit Schwarz füllen
  • Rauschen hinzufügen
  • Gausscher Weichzeichner
  • Bewegungsunschärfe zufügen
  • Füllmethode auf „negativ multiplizieren“ stellen
  • je nachdem die Ebene kopieren, um den Effekt zu stärken
  • je nachdem die Ebene kleiner machen und diverse Male an verschiedenen Stellen anbringen (kleinere Flocken, Tiefenwirkung)

Nachdem diese Bilder im Kasten waren fotografierten wir noch weitere Szenen: Fashion (mit Jeans und Hemd) und Sportportraits (s. Bild). Zum Schluss bauten Marco und ich noch ein Schlafzimmer auf: Ein Bettgestell steht im Studio rum. Da wir keinen Lattenrost hatten, mussten Styroporplatten sowie ein Holzpalette reichen. In den Hintergrund stellten wir zwei Türen, die jeweils ein Plexiglasfenster hatten. Hinter die Wand kam ein Blitz, vor den ich ein Farbgel (CTO) hängte, um die Abendsonne zu simulieren. Von vorne hellte ich mit einem Blitz auf (ca. 2 Blenden schwächer). Da die „Sonne“ durch die Stoffbespannung der Tür durchschien, musste ich die Türen grösstenteils aus dem Bild halten, da es sonst etwas gar komisch ausgesehen hätte.


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