Social Media ist omnipräsent und geradezu prädestiniert für Personal Branding. Man kann sich und seine Ideen auf einfache Art und Weise präsentieren und Jobs oder Produkte finden.
Doch es gibt auch einige Stolpersteine und Gefahren. In dieser Episode erkläre ich dir, wie ich mit Social Media umgehe.
Social Media sind allgegenwärtig. Man muss dabei sein, um wahrgenommen zu werden. So wird das zumindest oft gesagt. Es gibt zahlreiche BeraterInnen, um Strategien zu entwerfen. Nicht nur für Firmen, sondern auch für Private. Auf Social Media erfährt man viele News, entdeckt neue Produkte. Das ist sicherlich spannend.
Doch ich erlebe Social Media je länger je mehr als Werbeplattformen. Der Prozentsatz der Posts, die etwas verkaufen möchten, steigt immer mehr, habe ich das Gefühl. Da stellen sich mir diverse Fragen, eine wichtige ist die nach der Echtheit: Wie echt ist das alles, was uns auf den unterschiedlichen Plattformen aufgetischt wird? Wie gefährlich sind die Bubbles, in denen wir alle auf Social Media leben, für uns persönlich und auch für uns als Menschheit?
2007 habe ich einen MBA in St. Gallen gemacht. Damals kam ich zum ersten Mal in Kontakt mit Social Media. Uns wurde gesagt, dass die fürs Netzwerken in Zukunft sehr wichtig sein würden. Angesagt an der Uni waren damals LinkedIn, Facebook und Xing.
Ich fand das Konzept sehr spannend: Endlich war es möglich, mit Menschen weltweit in Kontakt zu bleiben, auch wenn mal Adressen, Telefonnummern oder E-Mail-Adressen wechselten. Man fand sie ja wieder auf den Plattformen. Es handelte sich also definitiv um Social Media, ein Platz, um virtuell zu sozialisieren.
Nach der Ausbildung war ich zuerst angestellt und verwendete vor allem Facebook, um eben 1:1 zu kommunizieren. Als ich mich 2013 selbständig machte, entwarf ich einen Banner für Facebook. Ich bloggte regelmässig und nutzte ein Tool, um meine Posts in den sozialen Medien zu bewerben. Ich hatte aber nie eine Community oder Gruppe. Das ist nicht mein Ding, wie sich im Laufe der Zeit herausgestellt hat. Wenn schon, möchte ich das in der Realität umsetzen, nicht virtuell.
Viele Leute nutzen aber natürlich den Hebel, den die sozialen Medien bieten, und sind sehr erfolgreich unterwegs, um sich zu präsentieren und zu verkaufen. Ich habe mich entschieden, auf Podcast/Blog zu setzen, um ein Thema auch mal vertieft behandeln zu können. Dies ist auf sozialen Medien weniger möglich. Heute bewerbe ich meine Beiträge auf LinkedIn und poste ab und an ein Bild auf Instagram. Ich finde Social Media aber je länger je langweiliger.
Zudem frage ich mich, wie sozial Social Media wirklich sind. Man hört immer wieder davon, wie durch falsche Bilder Druck vor allem auf Jugendliche erzeugt wird. Dies unter anderen mit "perfekten" Fotos von Menschen. Bei den meisten FotografInnen hat sich die Ansicht durchgesetzt, dass weniger Photoshop mehr ist, in den sozialen Medien wird da aber nach wie vor kräftig an den Hebelchen geschraubt.
Ich glaube, das ist nicht zu unterschätzen und es wird noch eine Weile dauern, bis wir alle lernen, mit diesem Druck umzugehen. Denn auch Erwachsene sind oft einer Scheinwelt ausgesetzt, in welcher vieles besser aussieht als in der eigenen Realität. Klar ist, dass gerade während der Pandemie der virtuelle Austausch auch hilfreich sein kann. Aber wir alle werden durch Algorithmen, die "wissen", was wir wollen, in Bubbles gesteckt. Der Austausch mit Andersdenkenden ist schwierig. Es gibt zwar Diskussionen in den sozialen Medien, aber die werden oft recht gehässig geführt. Es ist auch schwierig, seinen Standpunkt nur mit Worten klar zu machen. Mir persönlich fehlt die Möglichkeit, die non-verbale Kommunikation (Gestik, Mimik) zu lesen.
Zu diesen sozialen Bubbles kommen dann die imme zahlreicher werdenden bezahlten Werbungen und gesponserten Beiträge dazu. Personalisierte Werbung also. Die Betreiber machen Milliarden-Umsätze mit unseren Daten. Da gehts nicht mehr um "Soziales", sondern ums Business.
Auch wenn diese Punkte meiner Meinung nach durchaus nicht ausser Acht gelassen werden dürfen, gibt es natürlich nach wie vor auch viele positive Punkte. So ist es so einfach wie noch nie, seine Meinung kund zu tun und Dienstleistungen und Produkte anzupreisen. So trifft man natürlich auch viel Absurdes und Unglaubliches an, aber das gehört halt auch zu unserer bunten Welt. Und vielleicht könnte es helfen, wenn wir im Alltag und in den klassischen Medien etwas offener wären und so Andersdenkende nicht verdrängen würden.
Zudem bieten die sozialen Plattformen die Möglichkeit, schnell Neues und Interessantes zu entdecken, das man ohne Algorithmen gar nicht gefunden hätte. Auch neue Jobs werden oft auf Sozialen Medien ausgeschrieben oder als arbeitsuchende Person kann man das entsprechend kundtun.
Eingangs habe ich gesagt, dass dies ein persönlicher Beitrag wird. Das Thema Social Media beschäftigt mich schon lange und tiefgreifender, als ich hier erzählen kann. Das Thema ist sehr komplex und entsprechend gibt es viele Ansätze, es anzugehen.
So finde ich Social Media gleichzeitig spannend und langweilig, sehe es als Chance wie als Gefahr, finde sie hilfreich und völlig unnötig. Grundsätzlich versuche ich, die sozialen Medien und dabei vornehmlich LinkedIn zu bespielen mit Inhalten meiner Webseite. Ich habe keine Zeit und Lust, Belanglosigkeiten zu teilen oder zu konsumieren.
Ich bin überzeugt, dass meine Kunden mich - und ich sie - vornehmlich ausserhalb der sozialen Netzwerke über die Webseite oder in der analogen Welt finden. Ich selber bin nicht gut im Nutzen der sozialen Medien und habe kein Interesse an "Pseudo-Umfragen", um Likes und Interaktionen zu generieren.
Ich möchte online gefunden werden, um dann mit meinen Produkten, Dienstleistungen und meiner Persönlichkeit zu überzeugen.
Der nächste Beitrag wird dann wieder handfester, allerdings steht das Thema noch nicht. Ich bin daran, zwei Interviews klar zu machen, allerdings ist noch nicht sicher, welches ich fristgerecht aufnehmen kann.
Bereit bin ich allerdings schon für unverbindliche Beratungsgespräche auf meiner Kontaktseite.
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