In dieser Episode dreht sich alles um den Auftritt und dessen Vorbereitung. Katrin Meier ist stellvertretende Leiterin der Career Services an der Ost, Ostschweizer Fachhochschule und verrät im Gespräch, wie man sich auf Referate, Vorträge, Verkaufs- oder Bewerbungsgespräche und natürlich auch Fotoshootings vorbereiten kann.
Egal, wo und wie Sie sich präsentieren dürfen, bereiten Sie sich vor. Dabei geht es einerseits natürlich darum, sein Gegenüber, die Firma oder bei einem Vortrag das Publikum zu kennen. Diese Recherche findet heute hauptsächlich im Internet statt. Vielleicht kennen Sie auch jemanden, der Ihnen Tipps und Informationen aus erster Hand geben kann.
Andererseits geht es bei der Vorbereitung auch darum, sich selber vorzubereiten. Wissen Sie beispielsweise, dass Sie in solchen Situationen eher nervös sind, machen Sie Übungen, um die Nervosität in den Griff zu bekommen.
Nervosität an sich ist allerdings nichts Schlechtes, wie Katrin Meier betont. Die Nervosität weckt den Körper, sensibilisiert alle Sinne und hilft Ihnen, sich zu fokussieren. Wenn die Anspannung Ihnen also nicht gleich die Sprache verschlägt oder Sie sonstwie behindert, können Sie sie als etwas Positives annehmen. Im Podcast erfahren Sie mehr zu Übungen, die Ihnen helfen können, die Nervosität in den Griff zu bekommen.
Wir kommunizieren natürlich nicht nur mit der Sprache, sondern auch mit unserem Körper. Das heisst, unser Körper ist ein Instrument, das uns hilft, uns auszudrücken. Dies passiert durch Gestik und Mimik. Sie können das Wort Instrument aber auch wörtlich nehmen: Unser Körper bringt unserer Stimme zum Klingen, um es etwas plakativ auszudrücken. Er wirkt als Resonanzraum wie der Körper eine Gitarre. Wenn Sie sich z.B. ganz klein machen auf Ihrem Stuhl, kann auch Ihre Stimme nicht klingen. Ihre Botschaft wird wahrscheinlich nicht so eindrücklich rüberkommen und Sie verkaufen sich entsprechend unter Wert. Zu den Tipps im Podcast hat Katrin noch folgende 4 Extra-Ratschläge, wie man die Nervosität in den Griff bekommt und den Körper optimal vorbereitet:
1. So häufig wie möglich gähnen. Das führt zur Entspannung des Zwerchfells und des Kiefers und weitet den Mund-Rachen-Resonanzraum.
2. Im Stehen telefonieren. Das führt zu einer für den Stimmklang förderlichen Körperspannung und Präsenz.
3. Mir meiner Wirkung auf andere bewusst ein. Meine Möglichkeiten kennen, überzeugend aufzutreten. Wissen, welche Menschen oder Situationen mich verunsichern.
4. Auf dieser Basis neue Verhaltensziele festlegen und üben, am besten mit Unterstützung anderer. So baue ich meine Ausdruckspalette auf, automatisiere Verhaltensweisen und kann mich in wichtigen Situationen auf mein Gegenüber und die Situation konzentrieren. So überzeuge ich inhaltlich und persönlich - auf meine Art.
Interessant fand ich folgenden Vorschlag von Katrin, der bei einem meiner "Tricks" anknüpft: Nehmen Sie einen Gegenstand mit, der für Sie positiv konnotiert ist. Solch ein Gegenstand zaubert ein Lächeln in Ihr Gesicht oder erinnert Sie an eine schöne Erfahrung. Dies kann helfen, sich zu entspannen.
Solch ein Gegenstand hat fast überall Platz: Im Fotostudio, auf einem Podium oder in der Tasche. Ein kleines Bild können Sie an ihren Notizblock heften, den Sie beim Gespräch dabei haben. Vor einiger Zeit hatte ich mal eine Kundin, die völlig verkrampft vor der Kamera stand, als wir Bewerbungsfotos erstellten. Im Vorgespräch hatte ich erfahren, dass sie Kinder hat. Und da der Gedanke an meinen Sohn mich immer lächeln lässt, versuchte ich bei ihr dasselbe. Ich bat sie, an ihre Kinder zu denken. Sie schloss also für einen Moment die Augen, dachte an ihre Kinder und ich sah, wie der Druck von ihr abfiel. Als Sie die Augen wieder öffnete, war es, als ob ein anderer Mensch vor mir stand. Dies war sehr eindrücklich und ist seither ein weiterer Kniff in meiner Kiste, der mir hilft, dass sich die Menschen vor meiner Kamera wohl fühlen.
Falls Sie aktuell dabei sind, sich eine neue Stelle zu suchen, dann ist dieser Blogbeitrag, den Katrin Meier geschrieben hat, sicherlich von Interesse. Darin finden Sie 10 Tips, wie Sie Ihr Vorstellungsgespräch und sich vorbereiten und das Gespräch dann souverän meistern. Zusammen mit diesem Artikel und der Podcastepisode haben Sie viele Inputs, wie Sie sich befähigen, souverän durch Präsentationen und Gespräche zu kommen.
A propos sich befähigen: die Übungen, die Sie im Podcast kennen lernen, können Sie über Jahre hinweg machen. Wenn Sie sich immer wieder selber filmen oder aufnehmen, gewöhnen Sie sich erstens daran, sich selber zu hören und zu sehen und zweitens erfahren Sie, wie Sie wirken. Und diese Wirkung verändert sich konstant. Nie war es einfacher, sich zu filmen (Handy) oder seine Stimme aufzunehmen (Handy, schon wieder...). Statt der nächsten Selfie-Session könnten Sie sich filmen, wie Sie Ihrem unsichtbaren Gegenüber erklären, wieso Sie die richtige Person für den Job sind. Je besser Sie wissen, was und wie Sie etwas sagen, desto sicherer werden Sie und desto kleiner wird die Nervosität. Viel Spass!
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