Weidlinge gehören in Schaffhausen zum Rhein wie der Munot zur Stadt. Diese Holzboote werden schon seit hunderten von Jahren hergestellt und für verschiedene Aufgaben auf dem Fluss eingetzt. Ich war zu Besucht beim Weidlingsbauer.
Urs Kohler aus Thayngen baut in seiner Werkstatt die typischen Boote nach wie vor wie vor 500 Jahren. Für meinen Kunden "EKS" war ich bei ihm in der Werkstatt und habe ihm über die Schulter, resp. die Boote geschaut. Entstanden sind dabei einige Fotos und ein kurzer Film für Social Media, den ich hier gerne zeige.
Die Boote werden in Handarbeit in der Werkstatt in Thayngen gebaut. Als ich vor Ort ankomme und einen ersten Augenschein nehme, entdecke ich viele fotogene Details. Für Film und Bild soll Urs sich dann auch an die Arbeit machen und zeigen, wie es funktioniert.
Zuerst nehmen wir allerdings das kurze Interview auf, in welchem er mehr zu sich und seiner Arbeit erzählt. Ich verkable ihn mit einem Mikrofon, stelle die Kamera aufs Stativ und starte alle Geräte. Den Ton nehme ich separat auf ein Tascam-Gerät auf. Dieses ermöglicht es mir, den Ton doppelt aufzunehmen: einmal "normal" und ein zweites Mal 6 Dezibel leiser. Falls der Sprecher also einmal zu laut wird oder der Ton sonst überschlägt, habe ich immer noch das leisere Backup. Zudem ist die Tonqualität sehr gut und das Gerät handlich und sehr hart im Nehmen.
Zum Filmen verwende ich eine Fuji X-T3, spiele den Film aber direkt raus über HDMI auf einen Ninja V. Dies ermöglicht es mir, einen anderen Codec zu nutzen. So kann ich später an meinem Computer flüssig arbeiten mit DaVinci Resolve 17. Mein Rechner ist zwar gut, aber mit H.264 oder H.265 in DaVinci tut er sich schwer und es beginnt zu ruckeln. Die Investition in diesen Monitor/Speicher hat sich für mich sehr gelohnt, weil ich so mit meinem bestehenden System weiterarbeiten kann, ohne eine (im Moment völlig überteuerte) neue Grafikkarte kaufen zu müssen.
Künstliches Licht verwende ich in diesem Fall nicht. Das Licht in der Werkstatt ist schön und hell genug, um mit ISO 640 zu filmen. So ist auch die Bildqualität sehr gut.
Urs Kohler spricht mehr oder weniger während des ganzen Filmes. Ihm zuzuhören ist spannend, ihm aber während rund einer Minute beim Sprechen zuzuschauen weniger. Daher überlagere ich das Interview mit Bildern, die wir im Anschluss aufnahmen. Da ich nun weiss, was er erzählt, kann ich auch passend filmen. Zusätzlich zu den Bildern erhalte ich noch Ambiton, das heisst, man kann die Werkstatt und Arbeit auch "hören". Hier also das Resultat:
Der Film wird für Social Media verwendet, um auf das Kundenmagazin hinzuweisen. In diesem erscheint ein Text inkl. mehreren Fotos. Beide Geschichten laufen also parallel und ergänzen einander.
Nachdem alles für den Film im Kasten war, stellte ich um auf Fotoshooting. Ich baute den Blitz auf und klebte einen CTO-Gel davor (Conversion to Orange, das Blitzlicht wird "wärmer"), um die Stimmung in der Werkstatt durch den Blitz nicht zu zerstören, sondern zu unterstützen. Da Urs sich mehr oder weniger auf jedem Bild bewegte, brauchte ich eine kurze Verschlusszeit. Und diese wäre ohne das zusätzliche Blitzlicht nicht erreichbar gewesen, zumindest nicht mit "vernünftigen" ISO- und Blendenwerten. Die Agentur, die das Kundenmagazin gestaltet, hatte im Vorfeld ein Moodboard erstellt, so dass wir gezielt fotografieren konnten, ohne zu eng eingebunden zu sein.
Um die Geschichte abzurunden fuhr ich einen Tag später an den Rhein und suchte mir einen Holzweidling, der bereits im Wasser war.
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